DAS SCHLÖSSL UND SEINE GESCHICHTE
Es wurde 1530 im Auftrag von Herrn Melchior Putz, erfolgreicher Gewerke im Zuge des Goldbergbaues in den Hohen Tauern und ursprünglich aus Augsburg stammend, erbaut. 30 Jahre später erwarb er die Herrschaft Großkirchheim und den damit verbundenen Landbesitz der Propstei Admont. 1561 wurde begonnen das gegenüberliegende große Schloss zu Repräsentations- und Verwaltungszwecken zu erbauen. Heute ist es im Besitz der Familie Lindsberger und beheimatet ein Museum, das aktuell geschlossen ist.
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Melchior Putz Maria von Ernau und wurde vom Kaiser in den Adelstand erhoben. Das Geschlecht nannte sich „Putzen von Kirchambegk“.
Die Witwe des Sohnes von Melchior, Sara Putz musste 1620 Konkurs anmelden und den Besitz an den Gewerken Martin Strasser verkaufen.
Es folgten viele Gewerkenfamilien, die alle Schloss und Schlössl bewohnten:
Jenner, Strasser, Fromiller, Freiherr von Staudach, Millegger von Ankershofen, Pfeffer von Pfeffershofen.
Der Goldbergbau versiegte zusehends. Die Gründe dafür waren:
Gletschervormarsch - höhere Stollen wurden nicht mehr eisfrei,
Gegenreformation – viele Gewerkenfamilien waren evangelisch (auch Familie Putz)
Die Entdeckung Amerikas – verschaffte Zugang zu „billigem“ Gold, wodurch Gold- und Silberpreise hier in den Keller purzelten.
1766 wurden Schloss und Schlössl getrennt.
Der damalige Braumeister von Döllach Matthias Graf (Besitzer vom Bräuhaus in Döllach) erstand das Schlössl von der verwitweten Frejin von Fromiller, die während dieser Zeit die Besitzerin der Herrschaft Großkirchheim war. Damit kam das Schlössl wieder in bürgerliche Hand.
Fortan und bis zum Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Schlössl von verschiedenen Besitzern als Brauerei und Gastwirtschaft genutzt.
Nach dem Krieg fiel der Besitz dem Land Kärnten zu und gelangte über die Gemeinde Sagritz nach der Zusammenlegung mit Döllach in den Besitz der Gemeinde Döllach unter Auflage es dem Fremdenverkehr zu widmen. Kommerzialrat Anton Sauper kaufte den Besitz, allerdings ohne das Schlössl.
Es folgten weitere Jahre der Einsamkeit für das Schlössl. 1979 verabschiedeten sich die letzten vorübergehenden Bewohner, die Familie Roth.
Seit 1983 bin ich, Maria Hauser-Sauper nun Besitzerin des Schlössls in Großkirchheim.
Auf den Spuren der Geschichte - Das alte Kärntner Adelsgeschlecht der Khevenhüller war ebenfalls einmal Besitzer des Schlössls.